Nr. 74404
Volkswirtschaft und Konjunktur

Konjunktur­bericht Nord­schwarz­wald

Stimmung in der Wirtschaft vor Ort und bundesweit verhalten

Pforzheim, 01.02.2024  Nachdem sich die Stimmungslage der Wirtschaft sowohl im Bund wie in der Region Nordschwarzwald seit Mitte 2023 eingetrübt hat – deutschlandweit zeigte sich das mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in 2023 um 0,3 Prozent – steigen die Konjunkturerwartungen nun wieder leicht an. Bundesweit ermittelte Zahlen wie die des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim (ZEW) und des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München (ifo Institut) mit einer aktuellen Prognose von 0,7 Prozent Wirtschaftswachstum in Deutschland für 2024 entsprechen dabei dem Trend der von der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald erhobenen regionalen Daten. Dazu hat die IHK Ende Dezember 2023 bis Ende Januar 2024 eine detaillierte Befragung bei rund 250 Unternehmen aus der Region durchgeführt.
Aktuell berichten 31 Prozent der regionalen Unternehmen von gut laufenden Geschäften. Im Herbst lag der Wert bei nur 19 Prozent, zuvor bei 37 Prozent. Zwar scheint seit Jahresbeginn 2023 der kontinuierliche Abwärtstrend damit gebrochen. Der Anteil der Unternehmen, die von einer befriedigenden Geschäftslage sprechen, hat sich aber um 11 Prozentpunkte auf knapp 50 Prozent reduziert, während immer noch knapp 20 Prozent von einer schlechten Geschäftslage sprechen. Im Herbst waren es ebenfalls 20 Prozent, im Frühsommer 2023 nur fünf Prozent.

Unterschiedliche Lagebewertung bei verhaltenen Aussichten

„Bei den Unternehmen zeigen sich große Unterschiede hinsichtlich der Lagebewertung. Eine klare Trendwende ist jedoch nicht erkennbar. Das zeigen die ‚durchwachsenen‘ Zahlen zu den Auftragseingängen und die eher verhalten eingeschätzten Geschäftsaussichten für die nächsten zwölf Monate“, so IHK-Präsidentin Claudia Gläser.
Verbuchten vor einem Jahr noch zwölf Prozent der befragten Unternehmen steigende Auftragseingänge, sind das aktuell nur 6,5 Prozent. Der Anteil mit gleichbleibendem Auftragseingang liegt nach der Verschlechterung über das Gesamtjahr 2023 bei nunmehr knapp 55 Prozent, 39 Prozent geben fallende Auftragseingänge ein. Hier lag der Wert im Herbst zehn Prozentpunkte höher, wobei zum Jahresbeginn 2023 der Wert nur bei 29 Prozent lag. Es kann also mit den über 2023 abgenommenen Auftragseingängen von einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau gesprochen werden.
„Die Stabilisierung auf einem niedrigeren wirtschaftlichen Niveau können wir nicht einfach hinnehmen. Im Gegenteil: Die Unzufriedenheit der Unternehmen ist groß – das zeigen die Antworten der Firmen und deren Bewertung der Risiken für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung“, sagt Tanja Traub, Hauptgeschäftsführerin der IHK Nordschwarzwald, weiter.

Bürokratie und Überregulierung machen den Unternehmen zu schaffen

Neben den vielen Hinweisen auf die permanente Zunahme der Bürokratielasten, die der IHK auch bei Beratungsgesprächen von Unternehmen eindrücklich geschildert werden, wird bei den Antworten in der regionalen Konjunkturbefragung auch die allgemeine Unzufriedenheit der Unternehmen mit der Politik der Bundesregierung deutlich. Dies deckt sich mit anderen aktuellen Erhebungen wie die vom Mittelstandsverbund, der zufolge mit 87 Prozent der antwortenden Unternehmen die überbordende Bürokratie als schwerwiegendster Grund für die abnehmende Standortattraktivität im internationalen Vergleich genannt wurde. 93 Prozent der Unternehmen nannten zudem den Abbau von Bürokratielasten und Berichtspflichten als höchste Priorität in der Regierungspolitik des Bundes, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern.
„Wir können aus der Praxis viele Beispiele aufführen, die diese Zahlen stützen. In unserer eigenen regionalen Untersuchung identifizieren wir drei Hauptrisiken für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Unternehmen – aus insgesamt zehn Kategorien. Diese umfassen die abnehmende Inlandsnachfrage, den Fachkräftemangel sowie die steigenden Energie- und Rohstoffpreise“, so die IHK-Hauptgeschäftsführerin.

Kleine Lichtblicke und besonderes Engagement der Unternehmen

Die Inflationsrate im Jahr 2023 lag lt. Statistischem Bundesamt ganzjährig betrachtet bei 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Entsprechend spüren die Unternehmen eine sinkende Inlandsnachfrage. Neben sinkenden Umsätzen wird die Ertragslage weiterhin als sehr schwierig bewertet. Im Vergleich zur letzten Erhebung im Herbst 2023 zeigen sich diese Werte nahezu unverändert: Knapp 20 Prozent beurteilen die Ertragslage als gut, 58 Prozent als befriedigend und 22 Prozent als schlecht – das sind übrigens knapp zehn Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Doch es gibt Lichtblicke: Das ifo Institut prognostiziert für 2024 eine deutliche Absenkung der Inflation auf nur noch 2,2 Prozent und auch die Deutsche Bundesbank rechnet damit, dass sich die Inflation in 2024 „mehr als halbieren“ wird.
„Die Unternehmen kämpfen mit den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Zusätzlich wird der Fachkräftemangel weiterhin als größtes oder zweitgrößtes Risiko für die eigene wirtschaftliche Entwicklung aufgeführt. Unsere Betriebe reagieren unter anderem mit verstärkten Aktivitäten in der Ausbildung auf die Situation. Wir verzeichnen im Jahr 2023 12 Prozent mehr Ausbildungsverhältnisse als im Vorjahr. Dies zeigt das außerordentlich große Engagement der Unternehmen, bei dem die IHK Nordschwarzwald sie bestmöglich unterstützen werden“, schließt IHK-Präsidentin Claudia Gläser.

Lage in ausgewählten Wirtschaftszweigen

Verarbeitendes Gewerbe

In der regionalen Industrie herrscht eine durchwachsene Stimmung. 24 Prozent berichten von gut laufenden Geschäften und 45 Prozent noch von einer befriedigenden Situation. Seit einem Jahr zeigt die Kapazitätsauslastung einen Rückgang von 85 Prozent auf 76 Prozent. Zuletzt berichteten lediglich acht Prozent der befragten Unternehmen einen Anstieg von acht Prozent im Auftragseingang, während dieser bei 55 Prozent unverändert blieb und bei 37 Prozent abnahm.

Tourismus

Im Tourismusgewerbe der Region herrscht eine recht positive Stimmung. Über 80 Prozent sprechen von einer guten Geschäftslage, der Rest berichtet von einer befriedigenden Situation. Gleichwohl drücken die von den Unternehmen beschriebenen erwarteten Risiken. Die höheren Rohstoffpreise, die hohen Energiekosten und der Fachkräftemangel führen dazu, dass über 40 Prozent schlechter werdende Geschäfte erwarten und jeweils knapp 30 Prozent von gleichbleibender Geschäftslage oder einer sich verbessernden ausgehen.

Handel & Dienstleistungen

Die wirtschaftliche Lage im regionalen Handel und im Dienstleistungsbereich zeigt sich relativ stabil. 48 Prozent sprechen von einer befriedigenden Geschäftslage und sogar 42 Prozent von einer guten. Der Umsatz wird von knapp 46 Prozent der Unternehmen nur als befriedigend bezeichnet, wobei die Ertragslage nur bei 17 Prozent der befragten Firmen gestiegen, bei 67 Prozent gleichgeblieben und bei knapp 16 Prozent gefallen ist. Die wirtschaftliche Entwicklung in Unternehmen dieser Branche steht vor drei bedeutenden Risiken, die eng mit der Inflationslage einhergehen: die rückläufige Inlandsnachfrage, die steigenden Energiepreise und der Mangel an Fachkräften.
Aktuelles

Rückblick! Hochkarätiges wissenschaftliches Vortragsprogramm und reger Austausch beim 2. Symposium Additive Fertigung

Rund 130 Vertreterinnen und Vertreter regionaler Unternehmen informieren sich bei der gemeinsamen Veranstaltung von IHK Nordschwarzwald, HWK Karlsruhe und Leichtbau BW zum neuesten Forschungsstand im Bereich 3D-Druck. 30 Ausstellerfirmen zeigen in der Remchinger Kulturhalle das aktuelle Leistungsspektrum additiver Fertigungstechnologien in der Praxis.
Folge-Termin: 3. Symposium Additive Fertigung am 21. Juni 2024 in der Kulturhalle in Remchingen mit top-Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie mit wiederum innovativen  Aussteller und Exponaten, siehe https://www.ihk.de/nordschwarzwald/innovationn/innovation/innovation-veranstaltungen-und-termine/symposium-additive-fertigung2-4693580
Unbegrenzte Möglichkeiten
Remchingen, 05.07.2022. "Die Möglichkeiten beim 3D-Druck scheinen in der Zukunft unbegrenzt: Autos, Häuser und sogar menschliche Organe kommen oder könnten aus dem Drucker kommen. Sind dies nur Visionen von Technikenthusiasten oder erleben wir tatsächlich die Revolution der Fertigung?", fragte Handwerkskammerpräsident Joachim Wohlfeil zu Beginn der Veranstaltung.

Grenzen der Fertigungsvarianz werden verschoben

Additive Fertigungsverfahren und 3D-Druck - so viel steht fest - verschieben zunehmend die Grenzen der Fertigungsvarianz. Die zukünftigen Möglichkeiten in Entwicklung und Produktion werden gerade von Forschung und Wirtschaft Schritt für Schritt ausgelotet. Zudem beginnen sich bereits die Wertschöpfungsketten in diesem Bereich grundlegend zu verändern - täglich entstehen neue Geschäftsmodelle rund um diese innovativen Fertigungstechnologien.
"Die Entwicklung der additiven Verfahren schreitet extrem schnell voran. Neue, innovative Werkstoffe, Maschinen, Softwaresysteme, Produktentwicklungsmethoden und damit auch Qualifikationsbedarfe der Mitarbeitenden, die sich mit diesen immer noch jungen Fertigungsverfahren beschäftigen - dies alles wird permanent hochwertiger, differenziert sich aus und wird dadurch immer komplexer. Wir können hier ein sehr großes Potential an technologischen Möglichkeiten heben- von der Entwicklung über die Konstruktion bis hin zur Herstellung", ist sich Felix Casper, Geschäftsführer der Firma Karl Casper Guss in Remchingen, sicher. Als Vollversammlungsmitglied begrüßte er vonseiten der IHK Nordschwarzwald seine Unternehmerkolleginnen und -kollegen.

Experten aus Wissenschaft und Praxis gaben Einblicke in additive Prozessketten

In zehn Fachvorträgen gaben Experten aus Wissenschaft und Praxis Einblick in additive Prozessketten, in aktuelle Verfahren und technologische Grenzen sowie in Bildung, in neue Geschäftsmodelle und rechtliche Fragestellungen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Leichtbau BW-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Seeliger, diskutierten die Referenten Fragen nach dem wirtschaftlichen Einsatz der Additiven Fertigung im Unternehmen, nach notwendigen Qualifikationen und technologischen Voraussetzungen.

30 Aussteller auf dem “Marktplatz”

Bis zum letzten Winkel der Halle drängten sich zudem die rund 30 Aussteller auf dem "Marktplatz". Hier konnten sich die Teilnehmenden ein beeindruckendes Bild vom aktuell möglichen Leistungsspektrum additiver Verfahren machen - von Präzisionsteilen für die Medizintechnik über extrem leichte und hochindividuelle Bauteilstrukturen bis hin zu in sich beweglichen Werkstücken. Das stieß an allen Ständen rege Gespräche und zahlreiche neue Geschäftskontakte an.
Mit dieser nunmehr zweiten großen Fachveranstaltung wollen die beiden Wirtschaftskammern gemeinsam mit der Leichtbau BW die kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region für das Thema Additive Fertigungsverfahren sensibilisieren. Mit dem hochwertigen Vortragsprogramm soll das Wissen in den Betrieben proaktiv gefördert und ein fachspezifisches Forum geboten werden, um die bestehenden Entwicklungspotentiale bestmöglich für den zukünftigen Wettbewerb zu nutzen.

Liste der ausstellenden Unternehmen und Organisationen

  1.  HK Kunststofftechnik
  2.  toolcraft AG
  3.  EOS GmbH
  4.  SKZ - Das Kunststoffzentrum, Horb a.N.
  5.  AM Pioneers GmbH
  6.  Promold GmbH
  7.  Koras-group
  8.  Primold GmbH
  9.  Hasenauer & Hesser GmbH
  10.  Nonnenmacher GmbH
  11.  Röchling Direct Manufacturing GmbH
  12.  Rechtsanwälte Vogel & Partner
  13.  Gläser GmbH
  14.  C. HAFNER GmbH & Co. KG
  15.  Arburg GmbH
  16.  DHBW Stuttgart Campus Horb
  17.  Innonet Kunststoff und Digital Hub Horb a.N.
  18.  Metshape GmbH
  19.  Hochform Pforzheim e.V.
  20.  Hochschule Pforzheim STI
  21.  Edelstahl Rosswag GmbH
  22.  KIT Karlsruher Institut für Technologie wbk
  23.  Zecha GmbH
  24.  Deutsche Edelstahlwerke Specialty Steel GmbH & Co. KG
  25.  MIMplus Technologies GmbH & Co. KG
  26.  Cirp GmbH
  27.  Otec Präzisionsfinish GmbH
  28.  LES GmbH, Lenz Entwicklung und Sonderbau
  29.  STOQ Managementservice
  30.  Hochschule Pforzheim IWWT
  31.  Leichtbau BW
  32.  Handwerkskammer Karlsruhe
  33.  Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald
Unsere Positionen

Verantwortung statt Bürokratie

"Menschenrechte sind unabdingbar und können nicht verhandelt werden. Die Wirtschaft ist sich ihrer Mitverantwortung bewusst, kann das Ziel aber nicht allein erreichen." So lässt sich die Mehrheitsmeinung der Unternehmensvertreter zusammenfassen, die sich im Abgeordnetengespräch zum Thema Sorgfaltspflichtengesetz - aufgrund der Hauptbedeutung auch "Lieferkettengesetz" genannt - zu Wort meldeten. Dieses wurde gerade zur weiteren Beratung in den Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales verwiesen.

Erheblicher Bürokratieaufwand für Prüfungen, Dokumentation und Berichtspflichten befürchtet

Pforzheim, 29.04.2021. In einer Videokonferenz hatte die IHK Nordschwarzwald unter Beteiligung und auf Vermittlung des Pforzheimer Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum (CDU) zum Austausch geladen. Mitgebracht hatte er Hermann Gröhe, den stellvertretenden Vorsitzenden der Unions-Fraktion und langjährigen Befürworter eines solchen Lieferkettengesetzes. "Sich hier mit diesem Thema zu stellen ist anerkennenswert" hatte IHK Hauptgeschäftsführer Martin Keppler bereits in seiner Begrüßung betont, denn die Begeisterung für eine solche Regelung hält sich bei Unternehmen und IHK in argen Grenzen. Dabei stimmen die Kritikpunkte der Unternehmen und ihrer Kammer überein: Man sieht die Wirtschaft unter Generalverdacht gestellt, und mit erheblicher Bürokratie für Prüfungen, Dokumentation und Berichtspflichten belastet. Schlimmes wird auch wegen der erheblichen Sanktionen - gestaffelten Bußgeldern bis zu 800.000,- EUR bzw. darüber hinausgehend bis zu zwei Prozent des Jahresumsatzes - erwartet, weil die Unternehmen meist nur eingeschränkten Einblick bei ihren ausländischen Lieferanten haben und deren Vorlieferanten überhaupt nicht kennen, dennoch aber für deren Handeln bestraft werden könnten.

Ethischer Vorsprung als interntionaler Wettbewerbsvorteil

In seiner Einführung verwies Hermann Gröhe zunächst auf die unbestreitbaren Verstöße gegen Menschenrechte, Sicherheits- und Umweltstandards, die durch das Gesetz und die Einflussnahme der deutschen Unternehmen verhindert werden könnten. Weiter warb er dafür, die neue Regelung als Chance zu sehen, und den sich ergebenden ethischen Vorsprung auch als internationalen Wettbewerbsvorteil zu begreifen. In einem anschließenden regen Austausch mehr Nach- als Vorteile sahen dennoch die Vertreter auch mittelständischer Betriebe, obwohl das Sorgfaltspflichtengesetz ab 2024 nur Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern verpflichten soll. Hier wird aber eine spätere Schwellenwertsenkung befürchtet und die vertragliche Durchreichung von Pflichten und Sanktionen durch Großunternehmen sicher erwartet. Weiteres Unverständnis weckte der deutsche Alleingang, weil eine Initiative des Europäischen Parlaments in absehbarer Zeit eine wesensgleiche Regelung erwarten lässt. Hierzu merkte der Abgeordnete Krichbaum abschließend an, dass ein vorangehendes deutsches Gesetz auch als Vorlage für eine EU-Regelung gesehen werden könne, deren Entwurf noch wenig unternehmensfreundlich ausgestaltet sei.
Welcome Center Nordschwarzwald

Erstes Speed-Dating für internationale Fachkräfte in Pforzheim

Job Speed Dating als Baustein zur Fachkräftesicherung

Pforzheim, 28.06.2017. "Mit dem Speed-Dating für dringend gesuchte Fachkräfte, das das Welcome Center der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald und das Jobcenter Pforzheim erstmals gemeinsam in Pforzheim veranstalten, wollen wir einen weiteren Baustein zur Fachkräftesicherung in der Region erproben", sagte Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsleitung der IHK Nordschwarzwald bei der Eröffnung.
Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Gesellschaft für berufliche Eingliederung GBE und dem Netzwerk zur Integration von Flüchtlingen in Arbeit NIFA.

Qualifizierte Arbeitssuchende mit Unternehmen zusammengebracht.

Ähnlich wie beim klassischen Speed-Dating, bei dem Männer und Frauen nach ihrem persönlichen Liebesglück suchen, wurden dabei aber keine Singles, sondern qualifizierte Arbeitssuchende mit Unternehmen zusammengebracht.
"Mit dem Speed-Dating findet wiederum eine sehr intensive Zusammenarbeit zwischen der IHK Nordschwarzwald und dem Jobcenter Pforzheim sowie dem NIFA-Netzwerk statt. Ziel der Veranstaltung ist die Integration von Fachkräften mit Migrationshintergrund. Wir freuen uns, dass auch die Arbeitgeber durch die Teilnahme ihre Bereitschaft, an der Integration mitzuwirken, zeigen", so Natalie Hohenstein, stellvertretende Amtsleiterin des Jobcenters Pforzheim.

70 Bewerberinnen und Bewerber nutzen ihre Chance in 200 Einzelgesprächen

Von 10:00 bis 14:00 Uhr nutzten 70 vom Jobcenter Pforzheim vorausgewählte Bewerberinnen und Bewerber unterschiedlicher Nationalität die Chance, sich gleich bei mehreren Unternehmen aus dem Raum Pforzheim vorzustellen und im kurzen persönlichen Gespräch zu überzeugen. Spannend war das für beide Seiten - denn den Jobsuchenden waren die vom Jobcenter Pforzheim ausgewählten Unternehmen vorab nicht bekannt. Auch umgekehrt wussten die Personalverantwortlichen nichts über die vom Jobcenter eingeladenen Fachkräfte.
"Trotz Digitalisierung und Industrie 4.0 brauchen Menschen den persönlichen Kontakt. Diese Plattform wollen wir den Arbeitssuchenden und den Unternehmen mit diesem Speed-Dating bieten", so Traub.

Insgesamt wurden über 200 kurze Vorstellungsgespräche geführt. Dabei kam es zu vielen Terminvereinbarungen für weiterführende Vorstellungsgespräche. Der erste Eindruck zählt - man muss sich schnell und gut verkaufen können.
Die Unternehmen Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH, Niersberger AG, Dietrich Werner Goll GmbH, Wäscherei Merz GmbH & Co.KG, Soziales Netzwerk Schauinsland, Randstad-Pforzheim, SYNERGIE Personal Deutschland GmbH und DV-COM GmbH waren sehr zufrieden - alle hatten viel Zulauf.

WELCOME CENTER
NORD­SCHWARZ­WALD

Das Welcome Center steht für gelebte Willkommenskultur in der Region Nordschwarzwald. Als Lotse und Erstberater unterstützen wir Unternehmen bei der Gewinnung und Bindung internationaler Fachkräfte sowie Fachkräfte aus dem Ausland und deren Familien, damit sie beruflich einen guten Einstieg finden und sich hier wohlfühlen.

Welcome Center Nordschwarzwald

Webseite in Englisch und Spanisch

Fachkräftesicherung

Fachkräfte-Allianz Pforzheim Nordschwarzwald gibt Kurs vor

Wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung im Nordschwarzwald

„Die regionale Erweiterung der Fachkräfte-Allianz ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Fachkräftesicherung in der Region Nordschwarzwald. Mit Unterstützung aller Allianzpartner gilt es, gemeinsam dem Fachkräftemangel in den Unternehmen entgegenzuwirken und das Angebot in der Region durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen. Für den Erfolg der Fachkräftesicherung sind auch die neu geschaffenen Koordinierungsstellen beim städtischen Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, WSP, und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald, WFG, bedeutende Meilensteine“, stellte Oberbürgermeister Gert Hager fest.

Gemeinsame Koordinierungsstelle für den Nordschwarzwald

Die WFG und der WSP präsentierten die von ihnen entwickelten Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, die von der gemeinsam  betriebenen Koordinierungsstelle der Fachkräfte-Allianz umgesetzt werden. Diese wird vom Ministerium  für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg mit Landesmitteln und aus dem europäischen Sozialfonds gefördert. „Mit regionalen Fachkräfteallianzen können die Ziele der landesweiten Allianz für Fachkräfte in der Fläche erfolgreich umgesetzt werden", betonte  Prof. Dr. Müller, der Leiter der Abteilung Fachkräftesicherung und Quartierspolitik des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.

Junge Erwachsene in der Region behalten

Die regionale Fachkräftekoordinierungsstelle Pforzheim Nordschwarzwald will dazu beitragen, junge Erwachsene in der Region zu halten. Außerdem hat sie das Ziel, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken und die Bindung von Hochschulabsolventen an die Region zu verbessern. Ebenso möchte sie dazu beitragen, Auspendler für die Region zurückzugewinnen. Schlussendlich hat die Koordinierungsstelle die Aufgabe, bestehende Angebote der Allianzpartner im Fachkräftebereich aufeinander zu bündeln und aufeinander abzustimmen, um so Unternehmen,  Arbeitnehmer, Arbeitsuchende, Schüler, Studenten und Auszubildende gezielter zu erreichen.
Junge Erwachsene in der Region behalten

Absolventen an Unternehmen binden

Weitere wichtige Aufgabe der Koordinierungsstelle ist die Betreuung von auf die mittelständische Wirtschaft zugeschnittenen Arbeitskreisen. In diesen werden etwal Fragen zur Aus- und Fortbildung und zur  Bindung von Absolventen an die Unternehmen der Region thematisiert. Ein weiteres wichtiges Feld berührt die Frage, wie sich die Beschäftigung von Frauen ausbauen lässt. 
Jens Mohrmann, Geschäftsführer der WFG, resümierte: „Mit der Fachkräfte-Allianz für die Region Nordschwarzwald stärken die Allianzpartner den regionalen Gedanken und bündeln die Angebote für die Unternehmen der Region.“

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald koordiniert übergreifende Aufgaben

Die WFG ist sowohl für die Koordination als auch das projektübergreifende Management der regionalen Koordinierungsstelle verantwortlich. Außerdem betreut sie die Projekte, die die Landkreise Calw und Freudenstadt betreffen. Der WSP befasst sich mit den Projekten für Pforzheim und den Enzkreis. Die Fachkräfte-Allianz Pforzheim Nordschwarzwald ist aus der Fachkräfte-Allianz Pforzheim hervorgegangen und versammelt folgende Partner aus der Region als Erstunterzeichner: Die Landkreise Calw und Freudenstadt, den Enzkreis, die Stadt Pforzheim, die Hochschule Pforzheim, die Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim, die Jobcenter der Region, die Handwerkskammer Karlsruhe, die Industrie- unds Handelskammer Nordschwarzwald (IHK), den Arbeitgeberverband Südwestmetall, die Gewerkschaften IG Metall und DGB, den Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, die WFG Nordschwarzwald sowie die Witzenmann GmbH. Insbesondere im Bereich der Unternehmen soll die Fachkräfteallianz weiteren Zuwachs erhalten.
Quelle: Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH, Nadine Kaiser.